Psalm 24,3 – Wer kann zu Gott kommen?

In diesem Artikel findest du eine Auslegung, weitere Bibelstellen und Anwendung zu Psalm 24,3.

Wer kann zu Gott kommen? Psalm 24,3

1. Übersetzung von Psalm 24,3

Eigene Übersetzung:

Wer hat Zutritt zum Berg Jahwes?
Wer darf auf seinem heiligen Ort stehen?

Vgl. andere Übersetzungen wenn du willst.

2. Gesamtzusammenhang

Auf die geografischen Unterschiede von Erde (V.1), Wasser (V.2) und nun Berg (V.3) wurde schon in 24,2 hingewiesen.

In Psalm 24,3-6 wird der Blickwinkel von der ganzen Schöpfung bzw. allen Menschen (um die es in 24,1-2 ging) auf eine bestimmte Gruppe gelenkt. Hier wird eine wichtige Voraussetzung für die Gemeinschaft mit Gott in Erinnerung gerufen, woraus sich dann der Aufruf zum gebührenden Empfang (24,7-10) erklärt.

3. Erklärung von Psalm 24,3

  1. Die beiden parallelen Fragen zielen auf die Gemeinschaft mit Gott: Wer kann überhaupt in enge Beziehung zu Gott treten und vor ihm bestehen? Dies ist eine der wichtigsten Fragen der Menschheit!
  2. Beim Berg Jahwes denken wir vielleicht zuerst an den Sinai, den aufgrund von Gottes Heiligkeit kein Mensch und Tier betreten durfte (2. Mose 19,12-13). Aber zur Zeit Davids ist Zion, der heilige Hügel in Jerusalem gemeint, auf dem zukünftig der Tempel stehen sollte und der aufgrund der Bundeslade der damalige „Wohnort“ Gottes (wie Psalm 2,6; 3,5; 132,13-14) bzw. der Ort der Begegnung mit Gott (Psalm 15,1) war. Der Zutritt zu diesem Berg und damit zu Gott, ist aufgrund von Gottes Heiligkeit nicht jedem möglich!
  3. Ebenso ist mit dem heiligen Ort der Ort der Begegnung mit Gott bzw. Gottes besondere Gegenwart gemeint, wie bei Jakobs Traum in 1. Mose 28,17 oder bei der Verwendung dieser Begriffe für die Stiftshütte z.B. in 3. Mose 6,9 deutlich wird.
  4. Ein Berg ist sehr schwer zugänglich gewesen. Wie im folgenden Vers deutlich wird, kann kein Sünder zu Gott „herzutreten“ – zu IHM kommen, geschweige denn „stehen„, d. h. es dort aushalten.

3. Hintergründe und Parallelen

Die Frage, wer in Gemeinschaft mit Gott treten/stehen kann, wird sehr ähnlich in Psalm 15,1 und sonst häufig mit der Frage nach dem „bestehen“ gestellt: 1. Samuel 6,20; Maleachi 3,2; Offenbarung 6,7!

Das eigentliche Problem ist die Heiligkeit Gottes – und der damit verbundene Zorn über uns Sünder: Psalm 76,7; 130,3; Josua 24,19; Lukas 5,8.

In Zion sind die Sünder erschrocken, Zittern hat die Heuchler befallen und sie sprechen: »Wer ist unter uns, der bei verzehrendem Feuer wohnen kann? Wer ist unter uns, der bei ewiger Glut wohnen kann?«

Jesaja 33,14

Diese Frage ist zentral in Gottes Wort und schwingt sehr häufig mit. Greifbar wird sie bei Themen wie Volk Gottes, Gemeinde und Erlösung. Auch Themen wie Land Gottes, Stiftshütte, Tempel, Gotteserscheinungen (wie Jesaja 6), ewiger Himmel uvm. berühren diese Frage, seit dem Sündenfall.

Warum gehen wir Menschen eigentlich davon aus, dass wir immer und einfach so in Kontakt zu Gott stehen könnten?

4. Anwendung von Psalm 24,3

Stellst du dir überhaupt die Frage, ob du Gemeinschaft mit Gott hast bzw. wirklich mit ihm lebst? Welche Bedingungen musst du erfüllen (siehe auch Psalm 24,4)?

Wie kann man heute zu einem heiligen Ort kommen, wo man Gemeinschaft mit Gott hat? Reicht es, eine Gemeindeveranstaltung zu besuchen oder was muss gegeben sein?

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